Mit der Honigernte aus den Honigräumen der Bienenvölker ist der Honig aber noch lange nicht verkaufsbereit. Zur Gewinnung des Honigs gibt es mehrere Möglichkeiten, wie zum Beispiel Tropfhonig, Wabenhonig, Presshonig oder Schleuderhonig.
Tropfhonig wird meist von Imkern gewonnen, welche großen Wert auf wesensgemäße und artgerechte Bienenhaltung legen und ohne Rähmchen imkern, das heißt es werden maximal Leisten mit Wachsanfangsstreifen in die Beute gehängt, an dem die Bienen dann ihre Waben eigenständig herunter bauen. Dies nennt man Naturwabenbau. Die Naturwaben werden dann nach der Ernte entdeckelt und in einem warmen Raum mit 30°C bis 35°C so aufgestellt, das sie in ein sauberes Gefäß austropfen können.
Wabenhonig ist eine Delikatesse, da er nicht mit anderen Honigsorten vermischt werden kann. Außerdem enthält dieser Honig auch Blütennektar, Pollen und Honigtau, was für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis sorgt.
Wenn die Waben in den Rähmchen vollständig verdeckelt sind, entnimmt der Imker diese und schneidet gleichmäßig portionierte Stücke aus den Rähmchen heraus.
Diese werden einzeln in passgenaue Dosen oder Gläser verpackt oder gegebenenfalls noch mit Honig aufgefüllt.
Was diesen Honig sehr preisintensiv macht, ist die Tatsache, das der Imker weder leere Waben zurück in den Bienenstock hängen kann noch Wachs zurückerhält, welches er zu neuen Mittelwänden gießen kann. Er muss also reines Wachs hinzu kaufen, welches mit ca. 20€/Kg nicht wenig kostet.
Presshonig ist ebenso wie Tropf- und Wabenhonig ein vollwertiger Honig, da mit dem Honig auch Pollen und Nektar heraus gepresst wird.
Es gibt Menschen, die diesen Honig bei der Desensibilisierung bei Pollenallergie oder Heuschnupfen nutzen.
Auch sind die Kosten für den Imker bei der Anschaffung einer kleinen Honigpresse und anderen Zubehörs durchaus überschaubar.
Aber auch bei diesem Honig hat der Imker einen erheblichen Mehraufwand. Im Gegensatz zu Wabenhonig erhält er zwar Wachs zurück, aber bevor er es zum gießen von Mittelwänden benutzen kann, muss er es erst mehrmals aufkochen und von den Schwebstoffen und Schmutz reinigen, dies ist sehr Energieaufwendig.
Schleuderhonig ist die bisher effektivste Varriante Honig zu gewinnen, vorrausgesetzt man lässt die Bienen ihre Waben in Rähmchen bauen. Hierbei stellt man die Rähmchen mit den entdeckelten Waben hochkant in spezielle Halterungen in die Schleuder, schließt den Deckel und fängt an zu kurbeln oder betätigt den Startknopf. Der Honig fließt dann durch ein grobes Sieb, um Wachsteilchen herauszufiltern, in einen Eimer. Bei Bedarf kann der Honig später noch einmal durch ein noch feineres Sieb gefiltert werden.
Vorteile für den Imker sind der relativ geringe Zeitaufwand des Schleuderns und die leeren Waben können wieder zurück in die Beute gehängt werden und müssen seltener heraus geschnitten und erneuert werden.
Vorteil für die Bienen ist der geringere Aufwand um neue Waben zu bauen, denn diese müssen maximal repariert werden. Auch erhalten sie noch einen kleinen Anteil des entnommenen Honigs zurück und wenn der Imker exakt die Waben dem Volk zurück gibt aus dem er sie entnommen hat, so ist auch die Gefahr der Krankheitsübertragung nicht gegeben. Sofern man natürlich auch beim Schleudern darauf achtet, die Waben aus unterschiedlichen Beuten nicht zu mischen.
Leider sind die Anschaffungskosten für Honigschleudern sehr hoch. Je nachdem ob man sich für eine handbetriebene oder eine elektrischbetriebene Schleuder entscheidet, liegen die Kosten für ein größeres Modell für mindestensvier Waben zwischen 400€ und 1500€.
Ich habe mich daher aus finanziellen Gründen vorerst für die Methode des Honigpressens entschieden. Aus wirtschaftlichen Gründen möchte ich aber so schnell wie möglich auf das Schleudern umsteigen, was aber nicht bedeutet, das ich für Stammkunden keine besonderen Produkte anbieten kann.