Durchführung der Varroamilben Behandlung

Die vor mehreren Jahrzehnten aus Fernost eingeschleppte Varroamilbe ist eine der Bedrohungen die ein Bienenvolk auf Dauer zu Grunde richten, wenn die Anzahl der Varroamilben nicht reduziert wird. Die Bienen in Fernost haben über Jahrhunderte hinweg gelernt, mit der Milbe selbstständig fertig zu werden und durch gegenseitiges putzen und andere Verhaltensweise den Bestand der Varroamilbe im Volk auf einem niedrigen Level zu halten. Dies wird irgendwann bei unseren Einheimischen Bienen auch der Fall sein, aber wenn wir der Natur freien Lauf lassen gibt es, auch bedingt durch Einflüsse aus der Landwirtschaft, bald keine Bienen mehr, die ihren Nachkommen die gewonnene Erfahrung weitergeben können.
Zu diesem Thema der Behandlung wurde schon sehr viel geforscht und getüffelt. Von „Varroa Sound“ über eine bestimmte Wärmebehandlung bis hin zu verschiedenen Säurebehandlungen gibt es eine große Auswahl an Behandlungsmethoden.
Die bisher effektivsten Methoden, welche auch vom Veterinäramt anerkannt sind, sind die Behandlungen mit Oxal-, Milch- oder Ameisensäure. Zu allen anderen Methoden gibt es keine mir bekannten Langzeitstudien. Lediglich die Forschungen zur Varroabekämpfung mit dem Bücherskorpion sind sehr Erfolgversprechend, allerdings gibt es meines Wissens bisher noch ein paar Probleme zu lösen.
Die Behandlung mit Oxal- und Milchsäure erfolgt in den Zeiträumen in dem das Bienenvolk ohne Brut ist, da diese Säuren nicht in den verdeckelten Brutzellen wirken.
Nachdem der letzte Honig „geerntet“ wurde, ca. zwischen Juli und September, wird die Behandlung mit Ameisensäure angewendet.

Für die Behandlung mit Ameisensäure mit der Schwammtuchmethode benötige ich folgende Materialien:
-je Beute eine Leerzarge
-je Zarge eine Siebdruckplatte und ein Schwammtuch
-eine säurebeständige Schwanenhalsflasche
-je Zarge 25 ml Ameisensäure

Ich verwende als Arbeitsschutzbekleidung:
-Gummistiefel
-eine große Gummischürze
-lange säurebeständige Arbeitshandschuhe
-Schutzbrille
-Imkerschutzjacke (das ich in aller Ruhe, ohne Angst vor Stichen haben zu müssen, mit der Säure arbeiten kann)

Zuerst platziere ich alle benötigten Materialien neben den Beuten, öffne dann aber immer nur eine Beute und lege dort die benötigte Siebdruckplatte auf die Rähmchen der oberste Zarge und lege darauf ein angefeuchtetes Schwammtuch.
Die Anzahl der Siebdruckplatten und Schwammtücher richtet sich danach auf wievielen Zargen das Volk sitzt. Sitzt es auf einer Zarge dann jeweils ein Stück und sitzen sie auf zwei Zargen, dann jeweils zwei Stück.
Nachdem alles platziert wurde, wird eine Leerzarge aufgesetzt.
Anschließend wird mit der Schwanenhalsflasche die benötigte Ameisensäure entnommen, bei einzargigen Völkern 25 ml und bei zweizargigen Völkern 50 ml.
Die entnommene Säure wird dann mittig auf das bzw. die Schwammtücher verteilt.
Dabei ist penibel darauf zu achten, das keine Säure in den Brutraum auf die Bienen gelangt.
Im Anschluß wird sofort der Deckel aufgesetzt, da Ameisensäure sehr flüchtig ist.