Bei meinem Kontrollgang am 10.02.2020 zur Feststellung möglicher Schäden am Standort meiner Bienenvölker musste ich feststellen, das es glücklicherweise keine Schäden gab. Auch mein subjektives Gefühl, was die Stärke des Sturms in der Gegend wo ich wohne an ging und die objektiven Wetteraufzeichnungen für die Oberlausitz bestätigen, dass das Orkantief „Sabine“ meine Wohngegend bislang verschont hat.
Als ich allerdings das Grundstück betrat, wurde ich dennoch sehr freudig überrascht von einem Bewohner, der laut Nachbarin, sich dort schon mehrere Jahre herum treibt.
Es ist ein sehr hübscher, stattlicher und momentan sehr flauschiger Rehbock. 🙂
Heute am 09.02.2020 wütet in ganz Deutschland das Orkantief „Sabine“. Aus diesem Anlass möchte ich euch eine kurze Information darüber geben, wie man seine Bienenvölker so gut wie möglich schützen kann.
Wie ihr ja wisst, halte ich meine Völker in Holzbeuten. Diese haben schon von Natur aus ein höheres Gewicht als Styroporbeuten, isolieren dafür aber etwas schlechter, was aber in sächsischen Gefilden nicht so dramatisch ist, da das Wetter nicht so rau ist.
Meine Völker stehen an einem leichten Hang, umgeben von Bäumen, Gebüsch und Gebäuden und der Wind kommt in der Regel aus West bis Nordwest oberhalb des Hanges. Das heißt, rein theoretisch müssten der Standort relativ gut geschützt sein.
In der Praxis habe ich aber noch keine Refferenz, da meine Völker erst ab September letzten Jahres dort stehen.
Wie sichere ich aber nun meine Beuten gegen das herunter geweht werden vom Beutenbock?
Ich habe ganz einfach die Beuten mit Spanngurten an den Querträgern des Beutenbocks festgezurt und im Vorfeld die Flugbretter entfernt und in ein Gebäude verräumt. Außerdem ist ist hierbei allerdings noch zu beachten, das kleine Fluglöcher durch den Spanngurt nicht verdeckt werden.
Ich bin sehr gespannt, wie es nach dem Sturm am Standort meiner Bienen aussieht und hoffe, das alle Völker es gut überstehen werden.
Ich halte euch auf jeden Fall darüber auf dem Laufenden. 🙂
In seeligem Frieden kuscheln sich meine gestreiften, geflügelten Freunde auf einer Zarge und nach überstandener Ameisensäure Behandlung im September, Wintereinfütterung im Oktober ( 🙁 dank des Umzuges leider etwas spät eingefüttert) und Oxalsäure Träufelbehandlung im Dezember, aneinander. 🙂
Am Ende des Jahres, am neuen Wohnort, bekam ich zwei relativ große Aufträge zur Lieferung von Honig.
Für den ersten Auftrag sollte ich 50 kleine Verkostungsgläschen mit á 50 ml Honig und einem hübschen Etikett versehen bis zum 1. Advent fertigstellen, damit diese dann vom Auftraggeber als Geschenk verteilt werden konnten.
Das kam so gut an, das eine Beschenkte mich wenig später ansprach und noch einmal zwei weitere Gläschen zum selber weiterverschenken orderte.
(Leider habe ich von diesen Gläschen kein Foto gemacht, aber vielleicht folgt in absehbarer Zeit doch noch eins 😉 )
Der zweite Auftrag beeinhaltete, dass ich zwölf 500g Gläser Honig als hübsches Present einpacke.
Mein Sohn faltete zu diesem Zeitpunkt Origami Schmetterlinge und da kam ich auf die Idee, jedem Glas einen Schmetterling beizulegen.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, die Auftraggeberin war höchst zufrieden und mein Sohn hatte etwas mehr Taschengeld in der Spardose.
Liebe Bienenfreunde und Freunde guten Honigs, endlich komme ich dazu euch zu informieren, das meine Bienenvölker im Jahr 2019 das letzte Mal Nektar und Pollen von Dresdner Blüten gesammelt haben.
Denn aus geschäftlichen und privaten Gründen waren mein Mann und ich gezwungen, den Raum Dresden zu verlassen und in einer anderen Gegend in Deutschland uns eine gemeinsame und geeignetere Bleibe zu suchen.
Der Hauptgrund lag am aufgekommenen Mangel an Stellplätzen für Bienenvölker, denn im Jahr 2018 sind auf einen Schlag 80 Neuimker/innen im Raum Dresden dazu gekommen. Außerdem ist die Trachtsituation in einer Stadt wie Dresden, entgegen der Meinung aus den Massenmedien, nicht so optimal wie sie sein sollte.
Je nachdem wo man seine Völker stehen hat, beschränkt sich die Tracht hauptsächlich auf die Obstblüte, danach ist Leppertracht angesagt, sofern die Bäume keine Blattläuse haben. So war es zumindest 2019.
Nun zurück zum Umzug. Dank glücklicher Umstände haben wir in der Oberlausitz eine Wohnung in einem schnuckligen, alten Umgebindehaus gefunden.
Natürlich sind meine Völker mit umgezogen und verbringen nun ihren ersten Winter auf einem zentral, aber versteckt gelegenen Grundstück.
Das wiegen der Beuten ist besonders wichtig um die Menge des Wintervorrats festzustellen und bei Bedarf nachzufüttern. Ein zweizargiges Volk benötigt 15 – 24 Kg Futter.
Im Winter lässt sich durch das regelmäßige wiegen auch ein Überblick über die Entwicklung des Bienenvolkes und dessen Futtervorrats gewinnen, ohne das die Beute geöffnet und die Bienen gestört werden müssen.
Aber auch im Frühjahr und Sommer lassen sich durch das Wiegen der Völker interessante Schlüsse ziehen. Nach meiner Vermutung sollte man zum Beispiel auch durch wiegen in den Monaten April bis Ende Juni (Schwarmzeit) herausbekommen, ob das Volk in Schwarmstimmung ist. Da ich erst seit 2018 mit der Imkerei begonnen habe liegen mir bislang keine Aussagekräftigen Daten vor, ich werde aber die kommende Jahre an dem Thema dran bleiben. Wenn sich meine Vermutung bestätigen sollte, könnte man ohne Waben ziehen zu müssen feststellen, ob man mit baldigem schwärmen rechnen muss und Gegenmaßnahmen wie Brutableger, Königinnenableger oder Weißelzellen wegbrechen vorbereiten sollte.
In dem Fall dass das Frühjahr oder der Sommer sehr verregnet sein sollten und die Bienen nur selten ausfliegen können, dann kann man durch das Messen des Gewichtes natürlich auch feststellen, ob die Bienen noch genug Honig / Futter für sich und die Brut haben. In so einem Fall muss der Imker auf seine Honigernte verzichten, denn die Gesundheit der Bienen hat immer Priorität.
Letztendlich führt das Wiegen dazu, das man die Bienen so wenig wie möglich stört und die Beute nur wenige Male im Jahr zu größeren Eingriffen wie Wabenhygiene, schneiden der Drohnenbrut, Varroabehandlung und gegebenenfalls Honigentnahme öffnet.
Das wiegen der Beuten ist hier mit der Stockwaage von BrainMachine wie folgt dargestellt:
Die Beschreibung mit der Arbeit der Stockwaage bezieht sich auf das Arbeiten hinter der Bienenbeute, wie es bei der Imkerei üblich ist.
Den ganzen Vorgang wiederholt man auf der anderen Seite der Bienenbeute nochmal und anschließend addiert man beide Werte.
Die vor mehreren Jahrzehnten aus Fernost eingeschleppte Varroamilbe ist eine der Bedrohungen die ein Bienenvolk auf Dauer zu Grunde richten, wenn die Anzahl der Varroamilben nicht reduziert wird. Die Bienen in Fernost haben über Jahrhunderte hinweg gelernt, mit der Milbe selbstständig fertig zu werden und durch gegenseitiges putzen und andere Verhaltensweise den Bestand der Varroamilbe im Volk auf einem niedrigen Level zu halten. Dies wird irgendwann bei unseren Einheimischen Bienen auch der Fall sein, aber wenn wir der Natur freien Lauf lassen gibt es, auch bedingt durch Einflüsse aus der Landwirtschaft, bald keine Bienen mehr, die ihren Nachkommen die gewonnene Erfahrung weitergeben können.
Zu diesem Thema der Behandlung wurde schon sehr viel geforscht und getüffelt. Von „Varroa Sound“ über eine bestimmte Wärmebehandlung bis hin zu verschiedenen Säurebehandlungen gibt es eine große Auswahl an Behandlungsmethoden.
Die bisher effektivsten Methoden, welche auch vom Veterinäramt anerkannt sind, sind die Behandlungen mit Oxal-, Milch- oder Ameisensäure. Zu allen anderen Methoden gibt es keine mir bekannten Langzeitstudien. Lediglich die Forschungen zur Varroabekämpfung mit dem Bücherskorpion sind sehr Erfolgversprechend, allerdings gibt es meines Wissens bisher noch ein paar Probleme zu lösen.
Die Behandlung mit Oxal- und Milchsäure erfolgt in den Zeiträumen in dem das Bienenvolk ohne Brut ist, da diese Säuren nicht in den verdeckelten Brutzellen wirken.
Nachdem der letzte Honig „geerntet“ wurde, ca. zwischen Juli und September, wird die Behandlung mit Ameisensäure angewendet.
Für die Behandlung mit Ameisensäure mit der Schwammtuchmethode benötige ich folgende Materialien:
-je Beute eine Leerzarge
-je Zarge eine Siebdruckplatte und ein Schwammtuch
-eine säurebeständige Schwanenhalsflasche
-je Zarge 25 ml Ameisensäure
Ich verwende als Arbeitsschutzbekleidung:
-Gummistiefel
-eine große Gummischürze
-lange säurebeständige Arbeitshandschuhe
-Schutzbrille
-Imkerschutzjacke (das ich in aller Ruhe, ohne Angst vor Stichen haben zu müssen, mit der Säure arbeiten kann)
Neben der Einhaltung der Hygienevorschriften beim verarbeiten und abfüllen des Honigs ist auch die Etikettierung mit den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben wichtig.
Auf dem Etikett muss stehen: Gewichtsangabe: 500g oder 250g Herkunft: Deutscher Mindesthaltbarkeitsdatum: Tag.Monat.Jahr Verkehrsbezeichnung: Honig Erzeuger(-betrieb): Adresse des Imkers oder des Imkerbetriebes Sortenbezeichnung: Raps / Blütenhonig Losnummer: Nur bei DIB (Deutscher Imker Bund) Honig Pflicht, bei allen anderen reicht das tagesgenaue Mindesthaltbarkeitsdatum aus.
Nachdem ich den Honig gepresst habe, lasse ich den noch ungefilterten Honig durch ein gröberes Doppelsieb und sehr feines Spitzsieb in einen 5 Liter Lebensmittelechten Honigeimer aus Kunststoff laufen. Anschließend wird dieser gleich mit dem Deckel fest verschlossen.
Das abfüllen in die Gläser erfolgt dann wie im Bild gesehen:
Mit der Honigernte aus den Honigräumen der Bienenvölker ist der Honig aber noch lange nicht verkaufsbereit. Zur Gewinnung des Honigs gibt es mehrere Möglichkeiten, wie zum Beispiel Tropfhonig, Wabenhonig, Presshonig oder Schleuderhonig.
Tropfhonig wird meist von Imkern gewonnen, welche großen Wert auf wesensgemäße und artgerechte Bienenhaltung legen und ohne Rähmchen imkern, das heißt es werden maximal Leisten mit Wachsanfangsstreifen in die Beute gehängt, an dem die Bienen dann ihre Waben eigenständig herunter bauen. Dies nennt man Naturwabenbau. Die Naturwaben werden dann nach der Ernte entdeckelt und in einem warmen Raum mit 30°C bis 35°C so aufgestellt, das sie in ein sauberes Gefäß austropfen können.
Wabenhonig ist eine Delikatesse, da er nicht mit anderen Honigsorten vermischt werden kann. Außerdem enthält dieser Honig auch Blütennektar, Pollen und Honigtau, was für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis sorgt.
Wenn die Waben in den Rähmchen vollständig verdeckelt sind, entnimmt der Imker diese und schneidet gleichmäßig portionierte Stücke aus den Rähmchen heraus.
Diese werden einzeln in passgenaue Dosen oder Gläser verpackt oder gegebenenfalls noch mit Honig aufgefüllt.
Was diesen Honig sehr preisintensiv macht, ist die Tatsache, das der Imker weder leere Waben zurück in den Bienenstock hängen kann noch Wachs zurückerhält, welches er zu neuen Mittelwänden gießen kann. Er muss also reines Wachs hinzu kaufen, welches mit ca. 20€/Kg nicht wenig kostet.
Presshonig ist ebenso wie Tropf- und Wabenhonig ein vollwertiger Honig, da mit dem Honig auch Pollen und Nektar heraus gepresst wird.
Es gibt Menschen, die diesen Honig bei der Desensibilisierung bei Pollenallergie oder Heuschnupfen nutzen.
Auch sind die Kosten für den Imker bei der Anschaffung einer kleinen Honigpresse und anderen Zubehörs durchaus überschaubar.
Aber auch bei diesem Honig hat der Imker einen erheblichen Mehraufwand. Im Gegensatz zu Wabenhonig erhält er zwar Wachs zurück, aber bevor er es zum gießen von Mittelwänden benutzen kann, muss er es erst mehrmals aufkochen und von den Schwebstoffen und Schmutz reinigen, dies ist sehr Energieaufwendig.
Schleuderhonig ist die bisher effektivste Varriante Honig zu gewinnen, vorrausgesetzt man lässt die Bienen ihre Waben in Rähmchen bauen. Hierbei stellt man die Rähmchen mit den entdeckelten Waben hochkant in spezielle Halterungen in die Schleuder, schließt den Deckel und fängt an zu kurbeln oder betätigt den Startknopf. Der Honig fließt dann durch ein grobes Sieb, um Wachsteilchen herauszufiltern, in einen Eimer. Bei Bedarf kann der Honig später noch einmal durch ein noch feineres Sieb gefiltert werden.
Vorteile für den Imker sind der relativ geringe Zeitaufwand des Schleuderns und die leeren Waben können wieder zurück in die Beute gehängt werden und müssen seltener heraus geschnitten und erneuert werden.
Vorteil für die Bienen ist der geringere Aufwand um neue Waben zu bauen, denn diese müssen maximal repariert werden. Auch erhalten sie noch einen kleinen Anteil des entnommenen Honigs zurück und wenn der Imker exakt die Waben dem Volk zurück gibt aus dem er sie entnommen hat, so ist auch die Gefahr der Krankheitsübertragung nicht gegeben. Sofern man natürlich auch beim Schleudern darauf achtet, die Waben aus unterschiedlichen Beuten nicht zu mischen.
Leider sind die Anschaffungskosten für Honigschleudern sehr hoch. Je nachdem ob man sich für eine handbetriebene oder eine elektrischbetriebene Schleuder entscheidet, liegen die Kosten für ein größeres Modell für mindestensvier Waben zwischen 400€ und 1500€.
Ich habe mich daher aus finanziellen Gründen vorerst für die Methode des Honigpressens entschieden. Aus wirtschaftlichen Gründen möchte ich aber so schnell wie möglich auf das Schleudern umsteigen, was aber nicht bedeutet, das ich für Stammkunden keine besonderen Produkte anbieten kann.